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Konstruktive Diskussionen am Runden Tisch des vsao

Konstruktive Diskussionen am Runden Tisch des vsao

Der Runde Tisch des vsao fand am vergangenen Freitag in Bern statt. Die Diskussionen über die schwierige Arbeits- und Weiterbildungssituation der jungen Ärztinnen und Ärzte an Schweizer Spitälern verliefen konstruktiv und werden nun in kleineren Gruppen weitergeführt.

Der im März vom Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (vsao) angekündigte Runde Tisch fand am 9. Juni in Bern statt. Vertreterinnen und Vertreter des Bundesamts für Gesundheit (BAG), der Kantone (GDK), des Spitalverbandes H+, der FMH, des Vereins der leitenden Spitalärztinnen und -ärzte (VLSS), des Schweizerischen Instituts für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) und des vsao diskutierten gemeinsam über die schwierige Arbeitssituation der jungen Ärztinnen und Ärzte an Schweizer Spitälern und über mögliche Lösungswege. Die Krankenkassenverbände santésuisse und curafutura waren ebenfalls eingeladen, haben aber leider auf eine Teilnahme verzichtet.

Drei Themenblöcke

Die Veranstaltung war in drei Blöcke gegliedert. Einerseits wurde über die arbeitsrechtliche Situation der Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte diskutiert. Immer noch wird das Arbeitsgesetz regelmässig missachtet, rund jede zweite Person arbeitet im Durchschnitt mehr als 50 Stunden pro Woche. Diese Situation belastet die Ärztinnen und Ärzte zunehmend und ist immer häufiger der Grund für den frühzeitigen Ausstieg aus dem Beruf.

Andererseits stand das Thema Bürokratie auf der Agenda. Der administrative Aufwand ist gerade für Spitalärztinnen und -ärzte in den letzten Jahren weiter gestiegen. Ein grosser Teil der Arbeitszeit muss für administrative Aufgaben verwendet werden. Dieser Aufwand trägt zu den hohen Arbeitszeiten bei und kostet unnötig ärztliche Ressourcen.

Der dritte Themenblock war der Weiter- und Fortbildung gewidmet. Nur rund ein Fünftel der Assistenzärztinnen und -ärzte können heute die gemäss Weiterbildungsordnung des SIWF vorgeschriebenen wöchentlich mindestens vier Stunden strukturierte Weiterbildung absolvieren. Auch bei der Fortbildung ist die Situation nicht besser.

Fortsetzung in kleinen Gruppen

Die Diskussion verlief sehr konstruktiv, in vielen Punkten waren sich die Teilnehmenden einig, dass Lösungen gefunden werden müssen, insbesondere für die zu langen Arbeitszeiten und die fehlende strukturierte Weiterbildung. In Bezug auf die Administration gilt es zu unterscheiden zwischen den Zusatzaufwänden, die aufgrund von mangelhaft organisierten Prozessen entstehen und den Mehraufwänden, die aufgrund von externen Anforderungen anfallen.

Die einzelnen Probleme und Lösungswege werden nun in kleineren Gruppen weiter diskutiert, mit dem Ziel, konkrete Verbesserungen für die Ärzteschaft zu erreichen und so auch das Gesundheitswesen insgesamt zu entlasten.