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Studien und Umfragen

Nicht behaupten – belegen!

Viele denken, sie wüssten, was junge Ärztinnen und Ärzte meinen. Wir meinen, dass diese selber am besten wissen, was sie denken. Deshalb fragen wir sie, wenn wir etwas wissen wollen. Denn ihre Antworten sind der beste Kompass für unsere Arbeit.

Mitgliederbefragungen

2023

An der Umfrage, bei der nach der Situation im Jahr 2022 gefragt wurde, haben sich über 3’200 Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte beteiligt. Auch dieses Mal wurde diese mit DemoSCOPE durchgeführt – und auch dieses mussten viele der Missstände aus vergangenen Jahren bestätigt werden.

Bei 68 Prozent (2019: 62%) weichen die Arbeitszeiten vom Arbeitsgesetz ab. Immer noch arbeitet rund jede zweite Person im Durchschnitt mehr als 50 Stunden pro Woche. Aufgerechnet auf ein 100-Prozent-Pensum betrug die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit 56.3 Stunden und lag damit sogar leicht höher als 2019 (55.7 Stunden).

Trotzdem gibt es auch positive Entwicklungen: Die Zahl der kumulierten Überstunden ist von 137 auf rund 134 gesunken und die Vorschrift, nicht mehr als sieben Tage am Stück zu arbeiten, wird weniger oft missachtet. Beide positiven Entwicklungen sind vermutlich mindestens teilweise darauf zurückzuführen, dass der Anteil der teilzeitarbeitenden Ärztinnen und Ärzte auf 33% weiter gestiegen ist.

Erschreckend an den Umfrageresultaten ist vor allem die Entwicklung bei den Auswirkungen der zu hohen Arbeitszeiten. Die Arbeit wird als immer belastender empfunden.  2022 dachte jede zweite Person (52%) mindestens ab und zu «Ich kann nicht mehr» (2019: 39%). Mit 59% sind es mehr Ärztinnen und Ärzte, die von Situationen berichten, in denen Patientinnen und Patienten wegen der beruflich bedingten Übermüdung gefährdet waren. 

2020

Aller guten Dinge sind leider nicht immer drei. «Bester» Beweis dafür ist unsere dritte Studie zur Arbeitssituation der Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte. Diese hat vom 21. Januar bis 2. März stattgefunden und zeigt: Die meisten der bereits früher festgestellten Missstände dauern an.

Gemäss Auswertung durch das Institut DemoSCOPE verstossen die Arbeitszeiten bei 62 Prozent von fast 3000 Teilnehmenden noch immer gegen das Gesetz. Jede zweite Person steht im Wochenschnitt länger als die rechtlich zulässigen 50 Stunden im Dienst. Hochgerechnet auf ein Vollzeitpensum sind es im Mittel nach wie vor gegen 56 Stunden. 69 Prozent arbeiten zudem länger als vereinbart. Es werden jedoch gar nicht alle geleisteten Stunden erfasst.

Die Erhebung zeigt zudem, dass eine klare Mehrheit der vsao-Mitglieder weniger arbeiten will. Eine Gruppe von Assistenzärztinnen und -ärzten hat in diesem Zusammenhang eine Umfrage für eine 42-Stunden-Woche lanciert, die ein grosses Echo fand. Auch eine im Herbst von uns durchgeführte Befragung ergab eine klare Zustimmung.

In einer Arbeitsgruppe aus Vertretungen der Sektionen, des Dachverbands sowie der Initiantinnen und Initianten der Idee für eine 42-Stunden-Woche sind nun Lösungen entstanden. Ihr Zweck: das Arbeitsgesetz besser durchsetzen, die ärztliche Weiterbildung stärken und die Arbeitszeiten senken. Mehr dazu hier.

2017

Anfang 2017 haben wir unsere Mitglieder erneut (nach 2014, siehe unten) zu ihren Arbeitszeiten befragt. Die repräsentative Erhebung wurde vom Institut DemoSCOPE durchgeführt. Aus den fast 3300 ausgewerteten Antworten geht hervor, dass 52 Prozent der teilnehmenden Personen die nach Arbeitsgesetz zulässige Höchstarbeitszeit von 50 Stunden nicht einhalten. Sie sind bei einem Vollzeitpensum im Schnitt fast 56 Stunden pro Woche im Dienst. Das Arbeitsgesetz wird in den Spitälern folglich weiterhin regelmässig missachtet.

Zudem beurteilen die Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte ihr persönliches Befinden schlechter als drei Jahre zuvor. Mit direkten Auswirkungen auf die Patientensicherheit: Die Hälfte der Befragten berichtet von Situationen, in denen Patientinnen und Patienten durch übermüdete Ärztinnen und Ärzten gefährdet waren. 2014 lag dieser Anteil erst bei 38 Prozent.

2014

Die im Januar/Februar 2014 erstmals durchgeführte, repräsentative Untersuchung bei unseren Mitgliedern zeigt: Bei knapp 70 Prozent ist das Arbeitsgesetz toter Buchstabe – es wird nicht eingehalten!

Das unabhängige Befragungsinstitut DemoSCOPE kommt bei seiner Studie zu weiteren erschreckenden Resultaten. So verbucht ein Viertel der Befragten sogar mehr als 60 Arbeitsstunden pro Woche. Diese hohe und zugleich illegale Arbeitsbelastung hat Auswirkungen auf die Gesundheit und gefährdet die Patientinnen und Patienten.

Berufsausstieg

2016

Wie viele Ärztinnen und Ärzte geben ihre Tätigkeit auf und weshalb?

Diesen Fragen sind wir zusammen mit der FMH in einer repräsentativen Studie nachgegangen. Dabei zeigte sich, dass rund 80 Ärzte pro Abschlussjahrgang aussteigen. Zu den Hauptgründen zählen das Arbeitspensum, die Arbeitszeiten sowie die schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Privatleben.

Die Analyse schloss alle gut 22’000 Ärztinnen und Ärzte ein, die ihr Arztdiplom zwischen 1980 und 2009 in der Schweiz erworben hatten. Für den grössten Teil war der Ausstieg definitiv – nur gerade jede(r) Zehnte ging davon aus, eher oder sehr wahrscheinlich wieder in den Arztberuf zurückzukehren.

Feedback-Pool

Um was geht’s?

Für Sie als Mitglied ist sie zentral: die Weiterbildung. Deshalb fühlen wir unserer Basis mit Umfragen regelmässig den Puls dazu. Dank dieses Feedback-Pools können wir unsere Verbandsarbeit gezielt auf Ihre Anliegen ausrichten. Wollen Sie mitmachen? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail.

2024

Kostenbeteiligung bei externen Weiter- und Fortbildungen

Je nach Weiterbildungsstätte und Klinik wird die Kostenbeteiligung für externe Weiter- und Fortbildungen ganz unterschiedlich geregelt und gehandhabt. Uns interessiert, wie in den verschiedenen Weiterbildungsstätten oder Kliniken mit externen Weiter- und Fortbildungen umgegangen wird. Die Umfrage zeigt, dass meistens eine gewisse Anzahl Tage für externe Weiter- und Fortbildungen erteilt wird. Bei der Kostenbeteiligung gibt es jedoch grosse Unterschiede: in den meisten Fällen wird 70%-100% der Kosten erstattet, bei rund einem Drittel sind es jedoch nur 40% oder weniger.

Ergebnisse

2023

SIWF-Merkblatt zur strukturierten Weiterbildung

Im April 2022 veröffentlichte das SIWF ein Merkblatt zur strukturierten Weiterbildung. Das Merkblatt hält fest, dass die strukturierte Weiterbildung eine Struktur und einen expliziten Fokus auf die Weiterbildung der Ärzt:innen haben muss. Ein angebotener Weiterbildungskurs muss somit ein Lernprogramm beinhalten und wird als Lehr-Lern-Beziehung verstanden mit dem Ziel des Erhalts und Erwerbs von ärztlichen Kompetenzen. Zudem hält das Merkblatt fest, dass den Assistenzärzt:innen strukturierte Weiterbildung im Umfang von mindestens 4 Stunden pro Woche angeboten werden muss. Auch das SECO äusserte sich im 2022 zur strukturierten Weiterbildung und stellte klar, dass die strukturierte Weiterbildung als Arbeitszeit gilt.

Uns interessiert, wie die strukturierte Weiterbildung in ihrer Klinik gelebt und umgesetzt wird. Die Auswertung zeigt, dass es noch viel Luft nach oben gibt und die Qualität der Weiterbildung besser sein könnte. Erfreulich ist, dass in den allermeisten Fällen die Weiterbildungszeit als Arbeitszeit gilt.

Ergebnisse

2021

Tolle Angebote doch nur auf dem Papier?

Weiterbildungsordnung, -konzepte, und -verträge: An Vorgaben, was zur ärztlichen Weiterbildung gehört, mangelt es nicht. Aber wie sieht die Praxis aus? Was und wie viel wird angeboten – und hat man als junge Ärztin/junger Arzt genug Möglichkeiten, davon zu profitieren? Nur bedingt, wenn man die Rückmeldungen der Betroffenen sieht. Was uns in unserem Einsatz für Verbesserungen bestärkt.

Ergebnisse

Facharztausbildung in Belegarztpraxen

Wer einen Teil seiner Weiterbildung in einer Belegarztpraxis macht, kann sich diese Zeit anrechnen lassen. Nur: Die meisten jungen Ärztinnen und Ärzte wissen das gar nicht. Dabei hat das Modell einige Vorzüge, wie die Rückmeldungen auf unsere Fragen zeigen – aber auch gewisse Nachteile. Uneinigkeit herrscht beim Fazit, ob man diese Lösung nun künftig fördern soll.

Ergebnisse

2020

Weiterbildung in Corona-Zeiten

Die Corona-Pandemie hat diesen Frühling vieles auf den Kopf gestellt – gerade in den Spitälern und Kliniken. Gehört die ärztliche Weiterbildung auch dazu? Die klare Antwort aus den Reihen unserer Mitglieder: ja! Denn sowohl während als auch nach der Hauptphase der Krise fiel das Angebot für die klare Mehrheit der Antwortenden ganz oder zum Teil aus. Und das sorgt für Ärger.

Ergebnisse

2019

Visitationen

Visitationen sind ein Instrument zur Beurteilung und Überprüfung der Weiterbildungsqualität in den Weiterbildungsstätten. Welche Erfahrungen und Erwartungen haben unsere Mitglieder in diesem Bereich? Wo gibt es Verbesserungspotenzial? Mit solch spannenden Fragen haben sich 65 Mitglieder des Feedback-Pools auseinandergesetzt.

Ergebnisse

Dauer der Weiterbildung zur Fachärztin/zum Facharzt

Ist die Dauer der Weiterbildung zu kurz, angemessen oder zu lang? Was ist dabei sinnvoll geregelt? Und was könnte man verbessern? Mit diesen und weiteren Themen haben sich 84 Mitglieder des Feedback-Pools auseinandergesetzt.

Ergebnisse

Weiterbildungskosten – wer bezahlt was?

Die ärztliche Weiterbildung dauert und kostet. Umso wichtiger ist die Frage, wer dafür aufkommt. Wir wollten es genauer wissen und haben nachgehakt. Von den 87 Umfrageteilnehmenden befindet sich rund die Hälfte noch mitten in ihrer Weiterbildung. 40 Prozent – der grösste Teil – haben sich für die Fachrichtung Allgemeine Innere Medizin entschieden.

Ergebnisse

2018

Chancengleichheit in der Weiterbildung

Ist Chancengleichheit in der Weiterbildung ein Thema? Die Mitglieder unseres Feedback-Pools geben eine klare Antwort: ja! Mehr als die Hälfte der 99 Teilnehmenden war bereits selber oder im Umfeld von einer Ungleichbehandlung betroffen.

Ergebnisse

2017

«Coach my Career»: die neue Laufbahnberatung

Zusammen mit den Partnern vsao, mfe, VLSS, swimsa und SIWF lanciert die FMH ein Laufbahncoaching. Das Angebot richtet sich an Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung. Es soll den Zeitraum vom letzten Studienjahr bis zur Oberarzttätigkeit abdecken. Was ist davon zu halten?

Ergebnisse

Familienfreundliche Massnahmen

2013

Lohnen sich familienfreundliche Massnahmen für Spitäler? Ja! Dies belegt eine von uns in Auftrag gegebene Studie der Firma Prognos AG, welche die betriebswirtschaftlichen Effekte einer familienbewussten Personalpolitik untersucht hat.