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Kandidat:innen Nationale Wahlen 2023

Mehr Ärzt:innen in der Politik

Ärzteschaft stärken

Damit der vsao Anliegen wie bessere Arbeitsbedingungen und eine gesicherte Weiterbildung vorwärts bringen kann, braucht er politische Unterstützung. Und wer kann die Anliegen der Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte besser repräsentieren als die praktizierenden Ärztinnen und Ärzte selbst? Darum stellen wir hier vsao-Mitglieder, die für einen der beiden Räte kandidieren in einem kurzen Porträt vor. Die jeweiligen Angaben stammen von den Kandidierenden selbst und entsprechen nicht unbedingt der offiziellen Position des vsao oder dessen Sektionen.

Es ist möglich, dass noch weitere vsao-Mitglieder kandidieren, deren Informationen jedoch nicht zu uns gekommen sind. Der vsao empfiehlt grundsätzlich alle Ärzt:innen und vsao-Mitglieder zur Wahl.

Die Kandidierenden sind alphabetisch nach Nachnamen aufgeführt.

Wenn Sie auf dieser Website aufgeführt werden möchten, kontaktieren Sie uns bitte per Mail.

Kandidierende

Bettina Balmer, Kanton Zürich

Nationalratskandidatin

Freisinnig-Demokratische Partei (FDP)

Fachärztin für Kinderchirurgie am Kinderspital Zürich

1966, wohnhaft in Zürich

Dafür setze ich mich ein:

Als Kantonsrätin habe ich unter anderem bei der Revision des Spitalplanungs- und Finanzierungsgesetz mitgewirkt, damit die Ärzteschaft weiterhin ausreichende Freiräume hat. Die Gesundheitspolitik braucht eine vernünftige Digitalisierungsstrategie sowie sinnvolle Rahmenbedingungen im Umgang mit künstlicher Intelligenz. Überbordende Regulierungen und Bürokratie sind mir aber ein Dorn im Auge, sie verteuern unser Gesundheitswesen und behindern die Arbeit der Ärzteschaft. Auch gute Arbeitsbedingungen sind wichtig, denn sie führen zu guter Medizin und damit zu zufriedenen Patientinnen und Patienten. Wichtig sind für mich ausserdem Vereinbarkeit von Beruf und Familie, insbesondere die Einführung der Individualbesteuerung sowie die Nachwuchsplanung der Ärzteschaft. Schliesslich braucht es auch eine anständige und zeitgemässe Tarifierung von medizinischen Leistungen.

Mathias Bürki, Kanton Zug

Nationalratskandidat

Evangelische Volkspartei (EVP)

Oberarzt Allgemeine Innere Medizin am Zuger Kantonsspital

1990, wohnhaft in Oberrüti

 

Dafür setze ich mich ein:

Ich setze mich für ein starkes, qualitativ hochstehendes Gesundheitswesen mit weniger Bürokratie und fairen Arbeitsbedingungen sowie für eine Optimierung des Tarifsystems ein. Zudem liegen mir eine nachhaltige Klimapolitik, die Stärkung von Familien, soziale Gerechtigkeit, Jugendschutz und Suchtprävention sowie eine ethische Wirtschaft, die sich nicht auf reine Profitmaximierung fokussiert, besonders am Herzen. In meiner politischen Arbeit will ich zu einer konstruktiven Diskussionskultur beitragen und als Brückenbauer zwischen den politischen Polen mithelfen, tragfähige Kompromisse zu schmieden. Ich unterstütze auch das wichtige Engagement des vsao zur Verbesserung des Gesundheitswesens, welches das Wohl der PatientInnen und ÄrztInnen ins Zentrum stellt.

David Garcia Nuñez, Kanton Zürich

Nationalratskandidat

Alternative Liste (AL)

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsspital Basel

1975, wohnhaft in Zürich

Dafür setze ich mich ein:

Die gesundheitspolitischen Entwicklungen der letzten Jahre haben uns schmerzhaft gezeigt, wie schlecht es um die Situation unseres Gesundheitswesens tatsächlich steht. Insbesondere die Corona-Pandemie und ihre Folgen haben längst bekannte Geheimnisse gelüftet: Mit der aktuellen Gesetzeslage können weder die chronifizierten Systemfinanzierungsprobleme noch die Unproduktivität von 26 kantonalen (Pseudo-)Wettbewerbs-Situationen gelöst werden. Aufgrund dieser Fakten braucht es eine neue Analyse und eine Massnahmenoffensive, um das Gesundheitswesen zu stabilisieren und zu verbessern. Insbesondere braucht es die Einführung einer Einheitskrankenkasse, mehr nationale Koordination, die Zurückbesinnung auf das bio-psycho-soziale Modell, bessere Arbeitsbedingungen für Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte sowie eine radikale Entbürokratisierung des Gesundheitswesens.             

Orell Imahorn, Kanton St. Gallen

Nationalratskandidat

Die Mitte

Assistenzarzt Innere Medizin & Pädiatrie am Spital Wil

1996, wohnhaft in Will St. Gallen

Dafür setze ich mich ein:

Meine politischen Schwerpunkte sind die Gesundheitspolitik, die Klimapolitik, Gleichberechtigung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im Gesundheitswesen braucht es weniger bürokratische Sisyphusarbeit aus Angst vor juristischen Konsequenzen – die ärztliche Tätigkeit soll im Zentrum stehen. Weiter gilt es, dem ausufernden Einsatz von temporären Pflegekräften Gegensteuer zu geben. Damit alle eine hochqualitative Gesundheitsversorgung wahrnehmen können, braucht es mehr Anreize für Grundversorger, insbesondere für ländliche Gebiete. Zuletzt braucht es unbedingt die Einführung eines elektronischen Patientendossiers.

Fabian Kraxner, Kanton Zürich

Nationalratskandidat

Grünliberale Partei (GLP)

Leitender Oberarzt Spital Affoltern

1992, wohnhaft in Hedingen

Dafür setze ich mich ein:

Zentral für mich ist ein qualitativ hochstehendes, menschenzentriertes und digitales Gesundheitssystem. Hierin muss die Ärzteschaft direkt mitgestalten und entscheiden können. Es braucht eine konsequente Entbürokratisierung der ärztlichen Prozesse. Mit dem klaren Fokus auf die ärztliche Tätigkeit gewinnt der Beruf an Attraktivität und es steigt die Qualität. Noch umfangreichere Qualitätsmanagement-Systeme führen nur zu mehr Qualitätsbürokratie. Wir müssen den Arztberuf stärken: Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, brauchen wir mehr eigenen Nachwuchs, weniger Auslandsabhängigkeit sowie attraktive berufliche Rahmenbedingungen. Weiter setze ich mich für ein intelligentes und praxistaugliches elektronisches Patientendossier ein. Das Elektronische Patientendossier (EPD) muss Mehrwert bringen und darf keine zusätzliche Bürokratie generieren oder die Behandlungszeit verlängern.

Yolanda Müller Chabloz, Kanton Waadt

Nationalratskandidatin

Grüne (GPS)

Grossrätin, leitende Ärztin in der Abteilung für Hausarztmedizin bei Unisanté

1976, wohnhaft in le Mont-sur-Lausanne

Dafür setze ich mich ein:

Ich bin seit dem Abschluss meines Medizinstudiums vor über zwanzig Jahren aktives Mitglied des vsao. Da ich als Ärztin im öffentlichen Gesundheitswesen nicht in einer privaten Praxis tätig bin, habe ich es vorgezogen, beim vsao zu bleiben und nicht der kantonalen Ärztegesellschaft beizutreten. Dies auch, um die Rechte der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung zu verteidigen. Ich engagiere mich für eine gesundheitsfördernde Politik, sei es in den Bereichen Mobilität, Raumplanung oder Sozialpolitik. Ich kämpfe gegen Geschlechterungleichheiten, die im Gesundheitswesen weit verbreitet sind, gegen Sexismus und gegen jegliche Form von Belästigung. Zudem setze ich mich für eine bessere Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben für alle ein.

Frank Rühli, Kanton Zürich

Nationalratskandidat

Freisinnig-Demokratische Partei (FDP)

Prof Dr. Dr. med, Direktor, Institut für Evolutionäre Medizin Universität Zürich

1971, wohnhaft in Zürich

Dafür setze ich mich ein:

Die Ärzteschaft braucht dringend eine vernünftige, starke Vertretung in Bern. Ein wesentliches Element eines qualitativ hochstehenden und bezahlbaren Gesundheitswesens sind wir Ärztinnen und Ärzte mit unserer Fach- und Sozialkompetenz. Mit vollem Elan setze ich mich für den Medizinstandort Schweiz ein. Die Schweiz kann klinisch, aber auch forschungsmässig und in der Aus- und Weiterbildung noch besser werden! Digitalisierung, personalisierte Medizin, Interprofessionalität und gesellschaftliche Resilienz sind alles Themen, die in Zukunft noch bedeutender werden und die wir aktiv angehen sollten. Viele Prozesse und Strukturen sind verkrustet und nicht patientenorientiert. Mehr Qualitätstransparenz und ganzheitliches Systemdenken senken die Kosten und erhöhen die Qualität. Die Ärzteschaft ist nicht das Problem, sondern die Lösung der Herausforderungen des Gesundheitswesens!

Celine Schneider, Kanton Zürich

Nationalratskandidatin

Die Mitte

Assistenzärztin Anästhesie Kantonsspital Winterthur

1995, wohnhaft in Zürich

Dafür setze ich mich ein:

Wir Ärztinnen und Ärzte kennen die Probleme und Bedürfnisse des Gesundheitswesens am Besten – darum will ich mich aktiv an der Politik beteiligen. Um dem grossen Problem des Fachkräftemangels zu begegnen, müssen wir mehr Ärztinnen und Ärzte ausbilden und Arbeitsbedingungen schaffen, die verhindern, dass sie in andere Branchen wechseln. Dazu gehört die 42+4-Stunden-Woche mit vermehrtem Fokus auf die Weiterbildung, die Flexibilisierung der Pensen und die angemessene Kompensation für Dienste oder Massnahmen, die es Eltern ermöglichen, weiterzuarbeiten. Die zunehmende Bürokratisierung der Medizin muss gestoppt werden. Dazu braucht es unter anderem endlich ein intuitives elektronisches Patientendossier sowie eine sinnvolle Nutzung von neuen Technologien. Zudem müssen wir die Grundversorgung, die für unser Gesundheitswesen unabdingbar ist, stärken.

Irina Zürrer, Kanton Bern

Nationalratskandidatin

Grün-Liberale Partei (GLP)

Assistenzärztin Orthopädie und Traumatologie, Tiefenauspital Bern

1991, wohnhaft in Herrenschwanden BE

Dafür setze ich mich ein:

Mein politisches Herz schlägt vor allem für Nachhaltigkeit, dies insbesondere in Bezug auf Umwelt- und Energieanliegen. Ein schonender Umgang mit unseren Ressourcen muss mehr Priorität einnehmen. Mein Engagement gilt zudem einem fairen Gesundheitssystem. Dieses soll allen Menschen in der Schweiz bezahlbare und wenn nötig sofortige medizinische Versorgung ermöglichen. Die Qualität dieser Versorgung muss wie bis anhin von höchster Qualität sein. Weiter ist es zentral, dass jegliche medizinische, pflegerische und andere Mitarbeitende in unseren Spitälern und Praxen fair entlöhnt werden, dass ihre Anstellungen dem Arbeitsgesetz entsprechen und dass ihre Arbeitsbedingungen mit einem gesunden Lebensstil zu vereinbaren sind.