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Bürokratie in den Spitälern

Trotz allen Differenzen – in  einem Aspekt sind sich fast alle Akteure des Gesundheitswesens einig: Es wird zu viel Zeit für Bürokratie und Administration aufgewendet. Im Alltag der Beschäftigten aller Berufsgruppen des Gesundheitswesens nehmen Arbeiten wie Dokumentation, Datenerfassung und -austausch, administrative Arbeiten, Codierung und Weiteres viel Zeit ein.

Die Assistenz- und Oberärzt:innen spielen dabei eine besondere Rolle: Aufgrund Ihrer Position in der Hierarchie müssen Sie sich mit besonders viel Administration beschäftigen. Oft kommt es auch vor, dass aufgrund von Sparmassnahmen zunehmend administrative Arbeiten von anderen Berufsgruppen auf das ärztliche Personal übertragen werden. Verschiedene Studien in der Schweiz haben gezeigt, dass Ärzt:innen zwei ganze Stunden (gfs.bern Studie) und Assistenzärzt:innen auch über 180 Minuten pro Tag (Baden-Lausanne Studie) vor dem Bildschirm verbringen. Es ist unbestritten, dass ein gewisses Mass an Dokumentation und Administration notwendig ist. Für den vsao ist aber auch klar, dass dieses Mass mittlerweile deutlich überschritten ist und weder den Arbeitsbedingungen des Personals noch den Patient:innen dienlich ist. Wie auch die FMH in Ihrer Strategie beabsichtigt, ist es nötig, eine administrative Entlastung zu erreichen und den Aufwand für Bürokratie zu reduzieren.

2. Umfrage zu Bürokratie

Um die Probleme und das Ausmass nochmal besser zu verstehen, aber auch, um potenzielle gute Beispiele und effiziente Prozesse kennenzulernen, hat der vsao eine zweite Umfrage zu Bürokratie durchgeführt. Diese brachte noch einmal neue Erkenntnisse. Besonders hilfreich sind dabei diverse Hinweise und Ideen, wie der Aufwand für administrative Tätigkeiten von Ärztinnen und Ärzten reduziert werden kann. Wir erhielten über 500 Antworten, insbesondere aus der Assistenz- und Oberärzteschaft. 

Die Einstiegsfrage, ob ein hilfreiches Diktiertool zur Verfügung steht, beantwortete fast jede dritte Person mit Nein. Auch die Informatikressourcen und IT-Ausstattung schätzten rund 30 Prozent der Befragten als ungenügend ein. Je über 60 Prozent Zustimmung gab es für die allgemeinen Aussagen, dass das System zur Erfassung von Medikamenten ineffizient sei und es generell zu viele Klicks brauche und dass das Erfassen von im Spital/System nicht vorhandenen Medikamenten sehr mühsam sei. Es gab auch viele Ideen, wie Zeit gespart werden könnte: Oft genannt wurde die Idee, klare Vorgaben über Umfang und Art der erforderlichen Dokumentation zu machen, sie generell auf das Minimum zu beschränken und Textbausteine zur Verfügung zu stellen. 

1. Umfrage zu Bürokratie

Im Rahmen des vom vsao im Sommer 2023 lancierten runden Tisch haben wir auch auf Wunsch und Anregung der Teilnehmenden im Spätsommer 2023 eine Umfrage zum Thema Bürokratie unter den vsao-Mitgliedern lanciert. Die Auswertung der rund siebenhundert Antworten mit viel Text, den es zu codieren galt, war aufwändig, aber ergiebig. Die Verteilung der Antwortenden war repräsentativ für die vsao-Mitglieder: die grössten Gruppen waren mit knapp 50% die Assistenzärzt:innen, mit rund 25% die Oberärzt:innen und mit je ca. 8% die Leitenden und die selbstständigen Ärzt:innen. 

Die Resultate geben einen guten Überblick über die konkreten Probleme der administrativen Arbeitslast. Die Einstiegsfrage «Müssen Sie bei der Arbeit regelmässig ein Faxgerät benutzen?» beantworteten 17% mit Ja. Nachdem das Faxgerät zu Pandemiezeiten zu einem Running Gag geworden war, hätte hier sogar eine höhere Zahl erwartet werden können. Die schwerwiegendsten Probleme allerdings liegen anderswo: viele der genannten Beispiele lassen sich auf schlecht gemachte Klinikinformationssystem (KIS) und/oder auf Systeme zurückführen, die mit anderen internen oder externen Systemen nicht kompatibel sind. Auch bei den Medikamenten gibt es sehr viele Ineffizienzen, die auch eine potenzielle Fehlerquelle sein können. Ein weiterer Zeitfresser sind Rückfragen von Krankenkassen. Rund 26% der Antwortenden verbringen zwischen zwei und vier Stunden pro Woche mit dem Beantworten von Krankenkassenrückfragen. Nicht nur sind diese Anfragen z.B. in Papierform nur auf eine ineffiziente Art zu beantworten; ein grosser Teil der Anfragen ist laut den Ärzt:innen auch grundsätzlich unnötig. 

Was der vsao tut

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